Landtagsabgeordneter Martin Wagle tauschte sich mit dem Vorsitzenden des Kundenbeirats der Südostbayernbahn Wilhelm Mack über die aktuellen Themen im regionalen Schienenpersonennahverkehr und über die Anliegen der Fahrgäste der SOB aus. Der Kundenbeirat der Südostbayernbahn wurde 2006 gegründet und besteht aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die die SOB aus der Perspektive der Fahrgäste zu Themen wie Fahrplan, Fahrzeugausstattung, Infrastruktur oder Fahrgastinformation beraten und ihre Interessen gegenüber der Wirtschaft und der Politik vertreten.
Ebenso beschäftigt den Kundenbeirat die geplante Elektrifizierung der Strecke Mühldorf - Simbach, welche bereits in den vordringlichen Bedarf für die Bundesschienenwege aufgenommen worden war. Nachdem Bundesmittel, die für die Bahn vorgesehen waren, wieder gestrichen wurden, musste auch der Umsetzungsplan überarbeitet werden. Martin Wagle sieht diese Situation als erneutes ärgerliches Beispiel für die Unzuverlässigkeit der Bundesregierung. „Wie so oft in den letzten Monaten, werden über Nacht Mittel für den Verkehrsbereich einfach gestrichen“, stellte er fest. Umso mehr werde man weiter darauf pochen, dass der Bund seiner Verpflichtung, die Schieneninfrastruktur leistungsfähig zu halten, nachkommt.
In diesem Zusammenhang stellte Mack heraus, dass dieses Vorhaben auch nicht durch die Projektidee seitens der österreichischen Bundesregierung für eine neue Innkreisbahn gefährdet oder verzögert werden dürfe. Dabei handelt es sich um einen aktuellen Vorschlag für eine zweigleisige Hochgeschwindigkeitsstrecke von Wels durch das Hausruck bis zur deutsch-österreichischen Staatsgrenze, mit dem Ziel, die Fahrzeiten im Fernverkehr zwischen München und Wien auf 2,5 Stunden zu reduzieren. Da eine konkrete Planung für ein solches Projekt aber noch sehr weit entfernt ist, brauche man nicht zu befürchten, dass die Maßnahmen an der Bestandsstrecke Mühldorf - Simbach dadurch beeinträchtigt werden könnten, so Wagle.
Bezüglich der Ausbaustrecke 38 München-Mühldorf-Freilassing/Burghausen wies Wilhelm Mack auf die Dringlichkeit eines viergleisigen Ausbaus des Streckenabschnitts zwischen München-Riem und Markt Schwaben hin. Durch die dichte Belegung mit Regional- und Güterzügen sei dieser Abschnitt bereits heute anfällig für Störungen und Verspätungen, was sich in Zukunft noch verstärken könne. MdL Wagle teilte diese Ansicht und verwies auf einen Planungsauftrag den der Freistaat Bayern und die DB diesbezüglich bereits in die Wege geleitet haben. „Auch hier arbeiten wir an einer schnelleren Umsetzung um mögliche Problemstellen im Vorfeld zu entlasten“, so der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion. Was die Verbindung zwischen Mühldorf und München im Allgemeinen betrifft, werde laufend an der Infrastruktur gearbeitet. „Hier werden jetzt Gleisbette erneuert und defekte Weichen oder Signale gleich durch neue, moderne Anlagen ersetzt, um Langsamfahrabschnitte zu beseitigen“, berichtete Wagle von seinem Einsatz bei den Verantwortlichen der Bahn.
Ein weiteres Thema war die Generalsanierung der Strecke München Ost – Rosenheim – Freilassing, welche für 2027 geplant ist und voraussichtlich längere, abschnittsweise Streckensperrungen mit sich bringt. Martin Wagle wies darauf hin, dass eine Umleitung des umfangreichen Güter- und Personenverkehrs auf dieser Strecke allein durch einen Schienenersatzverkehr zu einer erheblichen Belastung im Straßenverkehr führen würde. Grundsätzlich ist auch mit einem deutlichen Mehrverkehr am Linienstern Mühldorf zu rechnen. Wichtig sei vor allem, im Vorfeld dieser Maßnahme den gesamten Personen- und Güterverkehr in der Region zu berücksichtigen um keine unnötige Überlastungssituationen entstehen zu lassen.