Sichtlich beeindruckt zeigte sich Digitalministerin Judith Gerlach bei ihrem Besuch der Baustelle in der alten Brauerei/Mälzerei in Gern, wo mit dem RegioLab gerade ein digitales Innovationszentrum entsteht. Neben der aufwändigen Renovierung des teilweise denkmalgeschützten Ensembles waren es auch die Ideen von Geschäftsführer Florian Jochum für die weitere Ausgestaltung und den Betrieb des Zentrums, die die Ministerin vom Projekt überzeugte.
Zunächst stellte MdL Martin Wagle die Bemühungen der letzten Jahre dar, welche dazu führten, dass das RegioLab entstehen kann und eine solche Besichtigung möglich wurde. „Angesichts der vielfältigen Schwierigkeiten, mit denen das Projekt in den letzten Jahren konfrontiert war und es zwischenzeitlich sogar gänzlich gefährdeten, ist es besonders erfreulich, dass die Pläne für das RegioLab nun mehr und mehr Gestalt annehmen“ betonte der Landtagsabgeordnete. „Besonders die Bauverzögerungen durch die Corona-Pandemie und mehrere Lieferschwierigkeiten haben eine Vielzahl an förderrechtlichen Problemen aufgeworfen“ schilderte er. Bis hin zur EU-Kommission habe er zusammen mit der Stadt Eggenfelden auf allen politischen Ebenen und gegen eine Vielzahl von bürokratischen Hürden um weitere Förderungen und Fristverlängerungen für dieses Vorhaben gekämpft. „Mit Erfolg“, so Wagle. Insofern biete eine Besichtigung mit der Ministerin jetzt die hervorragende Gelegenheit um zu zeigen, dass sich dieser Einsatz auch gelohnt hat.
Der Höhepunkt dieser Besichtigung war der sogenannte ‚Cube‘, ein zentraler Raum in Würfelform, der mit einer eindrucksvollen 60 Quadratmeter LED-Wall ausgestattet werden soll. Um der Ministerin einen Vorgeschmack auf die zukünftigen Anwendungen zu bieten, projizierte Florian Jochum mittels eines Hochleistungsbeamers eine kurze Show auf eine der Wände des Cubes. "Wir können realitätsgetreue Produkt-, Architektur- oder Dienstleistungspräsentationen in Lebensgröße anbieten, Objekte dreidimensional drehen oder durchwandern. Denkbar sind auch Schulungen mit Hilfe eines 'digitalen Klons', etwa einer fotorealistisch dargestellten Maschine genauso wie Filmproduktionen, bei denen der Filmhintergrund auf die LED-Wand projiziert wird. Zudem planen wir beeindruckende digitale 360-Grad-Shows, in die die Besucher eintauchen können", fasste Jochum die Anwendungsmöglichkeiten zusammen. Durch die Vermietung von Wohn-, Büro- und Seminarräumen im RegioLab an digitale Firmen bzw. für digitale Anwendungen entstehe ein dynamisches Umfeld, das die Innovationskraft vor allem in der Region stärken kann.
Besonders die geplanten Kooperationsmaßnahmen zwischen dem RegioLab und der Hochschule Landshut stießen auf große Zustimmung seitens der Ministerin. Die Möglichkeit in Zeiten des Fachkräftemangels Fortbildungen für Berufstätige durch die von der Hochschule in Eggenfelden angebotenen Seminare zu ermöglichen seien vielversprechend. Genauso seien besondere Seminare zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung geplant. Dazu stelle Dekan Professor Peter Scholz kurz den sogenannten E-Government-Studiengang der Hochschule Landshut vor und skizzierte die Idee, Teile davon berufsbegleitend im RegioLab anzubieten. „Wer hier lernen, experimentieren und arbeiten kann, wird in Zukunft besonders gefragt sein“, betonte dabei die Digitalministerin.